Der "Verein Original Tram Basel" und Peter Settelen liessen bei einem spezialisierten Unternehmen im Nordosten Frankreichs einen Winter- und einen Sommerwagen nachbauen.
Seit Sommer 1992 ergänzen "Julius" und "Klara" das Basler Strassenbild mit einem nostalgischen Farbtupfer.
Die Geschichte des Basler Rösslitrams beginnt eigentlich 1873 und wird im Juli 1880 konkret: Henry Imhoff, der Schwiegervater von Firmengründer Julius Settelen, stellt sein in Marseille erworbenes Rösslitram - ein "Car Ripert" - vors Basler Ratshaus. Diese Aktion beendet ein siebenjähriges Gezerre zwischen Regierung und Grossem Rat über die Gestaltung eines dringend gewordenen öffentlichen Verkehrsmittels. Imhoff erhält eine Konzession für den Betrieb der Linie zwischen dem Centralbahnhof und dem Badischen Bahnhof für das noch schienenlose Rösslitram. Bis zur Betriebsaufnahme am 11. Juli 1881 baut er 13 Tramomnibusse mit gut 20 Plätzen nach und errichtet an der Solothurnerstrasse das erste Basler Tramdepot. Bereits 1883 übernimmt Julius Settelen den Betrieb von seinem Schwiegervater.
In den ersten Jahren verbindet das Rösslitram beide Bahnhöfe täglich im 10-Minuten-Takt zwischen 7 Uhr und 20 Uhr. Die Fahrzeit beträgt rund 25 Minuten. Ausser über den Marktplatz und die Mittlere Brücke ("Schritttempo") fährt der Kutscher die ganze Strecke im "leichten Trab". Das Ein- und Aussteigen erfolgt bei voller Fahrt. Nur ausnahmsweise, für "Frauenzimmer, Kinder oder sonst wie Behinderte", wird angehalten. Der Fahrpreis für die ganze Strecke beträgt 30 Rappen, für Teilstrecken von bis zu rund 900 Metern 10 Rappen.
Nach knapp vierzehn Jahren Betrieb, in denen es weit über zehn Millionen Passagiere befördert hat, wird es am 6. Mai 1895 von der durch den Kanton betriebenen elektrischen Strassenbahn abgelöst und verschwindet beinahe ein Jahrhundert aus dem Basler Strassenbild. Bis es 1992 wieder zum Leben erweckt wird.